So neigt sich unser schöner einwöchiger Schmetterlingsurlaub doch allmählich ganz gewaltig dem Ende entgegen – aber er hatte es in sich:
Neben den beiden Tagestouren zum Roten Apollo und in den Steigerwald gab es auch in der näheren Region allerhand erstaunliche Entdeckungen zu machen. So haben wir für dieses Jahr schon den dritten Großen Eisvogel gesehen. Selbst ein einzelner wäre schon mehr gewesen, als wir uns erhofft hatten, nachdem wir letztes Jahr unseren allerersten überhaupt bewundern durften.
Ein weiteres klares Highlight war unser erster Enzian-Ameisenbläuling, samt dazugehörigem „Nest“ Eiern auf einem Kreuzenzian.
Der Enzian-Ameisenbläuling wurde (und wird teilweise auch noch) in zwei Gattungen getrennt – dem Lungenenzianameisenbläuling und dem Kreuzenzianameisenbläuling. Das Gebiet an dem wir fündig wurden, ist allerdings so ziemlich das einzige außerhalb der Alpen, welches laut „Tagfalter in Bayern“ beide Arten aufweisen könnte. Und nachdem auch in diesem Buch auf eine klare Trennung verzichtet wird, machen wir das auch so 🙂
Auch nicht schlecht staunten wir, als wir an unserem „Lieblingshausberg“ in der Nähe von Euerdorf doch tatsächlich einen putzmunteren langfühlerigen Schmetterlingshaft gefunden haben. So weit im Norden kam das äußerst seltene Tier unseres Wissens nach noch nie vor. Für gewöhnlich findet man recht regelmäßig einige nahe, dem doch deutlich wärmer gelegenen, Karlstadt. Nette Beute für einen verregneten Tag 🙂
In der Nähe von Maßbach stolperten wir völlig unerwartet über einige bei uns doch recht seltene Rotbraune Wiesenvögelchen. Auch nicht übel, nachdem wir eigentlich mit gar keinen „dramatischen“ Entdeckung gerechnet hätten 🙂
Das waren bei weitem nicht alle, die wir gesehen haben und um alle aufzuzählen, müssten wir noch einen Tag Urlaub nehmen, aber nicht unerwähnt sollen z.B. noch die ersten kleinen Eisvögel, rote Scheckenfalter, östliche Scheckenfalter, Flockenblumenscheckenfalter, der allererste Zahnflügelbläuling, Baldrianscheckenfalter, Randringperlmuttfalter und auch einige Distelfalter bleiben.
Bei letzteren kann es übrigens sein, dass eine alle 10 Jahre vorkommende Masseneinwanderung bei uns stattfinden wird. Je nach Wetterverhältnissen der nächsten paar Wochen
kann es zu einem regelrechten Ansturm an Distelfaltern bei uns kommen.
So, wie anfänglich schon erwähnt ist der Urlaub jetzt vorbei – gute Nacht!
Wenn wir Zeit finden folgen noch weitere Bilder.
Den Schmetterlingshaft habe ich hier in Hessen in diesem Jahr recht zahlreich beobachtet.
Vom Roten Apollo habe ich (eher zufällig )ein gutes Vorkommen in Baden-Württemberg entdeckt, die Falter flogen dort recht zahlreich.